In der Mitte ein Feuer - Galsan Tschinag und die tuwinischen Nomaden der Mongolei

In der Mitte ein Feuer – Galsan Tschinag und die tuwinischen Nomaden der Mongolei

Story

 

Der Dokumentarfilm „In der Mitte ein Feuer“ (3sat, 45 Min) begleitet den Fotografen Gernot Gleiss auf seiner Reise in den Hohen Altai in der Westmongolei, das Siedlungsgebiet der Tuwa. Dort trifft er mit dem Stammesführer, Schamanen und Schriftsteller Galsan Tschinag zusammen, der ihm Lebensweise und Traditionen der tuwinischen Nomaden zeigt und näherbringt. Gernot Gleiss will als Fotograf den Alltag der Tuwa dokumentieren und mit Texten von Galsan Tschinag als Buch herausbringen. Gernot Gleiss und Galsan Tschinag sind zu Gast in den Jurten der Tuwa, wo sie mit salzigem Milchtee, vergorener Stutenmilch, Schafskäse oder Lammfleisch bewirtet werden. Galsan Tschinag behandelt Alte und Kranke, tauscht Schnupftabak aus und hört sich die Erzählungen der Menschen an, die dann wieder in die eigenen Erzählungen einfließen. Behutsam, ohne je in den Ablauf der Dinge einzugreifen, hält Gernot Gleiss dieses beschwerliche und doch zugleich behagliche Leben fest. Die Kinder beim Zusammentreiben der Pferde, den alten Mann, der das frische Fleisch zerteilt, die Mädchen und Frauen beim Einheizen des kleinen Metallofens, den Ledermacher bei der Herstellung eines Zaumzeugs, die vielen Jungen und Alten bei der Einweihung ihres steinernen Heiligtums, des Owoo.

Der Film „In der Mitte ein Feuer“ zeigt die Entstehung des gleichnamigen Buches, taucht ein in das Leben der Tuwiner in ihrem Herbstlager zwischen dem weißen Fluss und der Kamelhalsschlucht im Hohen Altai. Er ist nahe am Menschen, an den alltäglichen Sorgen und Freuden, der Tuwa, deren traditionelle nomadisierende Lebensweise lediglich durch einige wenige russische Geländewägen und die eine oder andere Satellitenschüssel an der Jurte aufgebrochen wird. Grund genug für den Stammesführer Galsan Tschinag, um die Zukunft der Tuwa zu fürchten. „Wird mein Volk untergehen?“, fragt er sich in einem seiner vielen Bücher. Film und Buch werden darauf keine Antwort geben können, soviel steht fest. „In der Mitte ein Feuer“ ist vielmehr die Momentaufnahme eines Volkes, das den immer stärker werdenden Einflüssen der sogenannten Moderne nur zögerlich, fast ängstlich, nachgibt. Fast so, als würden die Tuwa spüren, dass nicht nur der Verlust ihrer Traditionen und ihrer althergebrachten Lebensweise auf dem Spiel steht, sondern vielmehr ihre Existenz als Volk.

Produktionsdaten:

Format

Dokudrama, 45 min, 2012

Produktion

GS-Film, ORF/3sat

Buch, Regie, Kamera

Gernot Stadler

Ton

Dietmar Kaltenhofer

Vertrieb

ORF Enterprise

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